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Süße Chemie - Ein Meilenstein der Pädagogik in Clausthal-Zellerfelder Schulen

Um dem dramatisch anwachsenden Mangel an Fachkräften in Deutschland zu begegnen, haben sich engagierte Clausthaler Lehrkräfte etwas einfallen lassen. Ihr revolutionäres Konzept zur Gestaltung des Chemieunterrichts, vor einigen Jahren geboren und von Fachkollegen und Ministerialbeamten zunächst mit Naserümpfen bedacht, hält nun endlich Einzug in erste niedersächsische Schulen. Anfang April ist es soweit: Dann beginnt die erste Versuchsphase, an der alle Clausthaler Schulen beteiligt sind. Sollte sich das Konzept als erfolgreich erweisen, dann werden bald weitere niedersächsische Schulen dem Clausthaler Beispiel folgen.

Vertreter der TU Clausthal begrüßen die Initiative der Clausthaler Schulen ausdrücklich. Denn in einem sind sich die Mitglieder des TU-Präsidiums einig: Wenn es kaum noch Studienanfänger im fach Chemie gibt, und rund die Hälfte von ihnen noch nicht einmal die chemische Formel von Salzsäure kennen, dann ist es um den Chemiker-Nachwuchs in diesem Lande schlecht bestellt. Hinzu kommt, dass es bei den angestrebten verkürzten Studienzeiten nicht mehr möglich sein wird, die in der Schulzeit versäumten Lehrinhalte nachzuholen. "Doch selbst wenn wir all das nachträglich in der Uni vermitteln könnten", so die einstimmige Aussage der TU-Führungsriege, "gäbe es immer noch viel zu wenig Chemiestudenten, um die wachsenden Nachfrage der Industrie nach Chemikern zu decken."

Der einzig mögliche Ausweg aus dieser prekären Lage ist es, die Schüler wieder mehr für das Fach Chemie zu interessieren. Chemielehrer Arp Pillari, Sprecher von CLInCh (Clausthaler Lehrer-Initiative Chemieunterricht), erklärt, wie das neue Konzept funktionieren soll: "Der Chemieunterricht wird heutzutage eher mit negativen Begriffen assoziiert, komplizierten Formeln, ekligen Gerüchen, giftigen Dämpfen zum Beispiel. Was wir tun wollen, ist, die Wissenschaft Chemie in den Köpfen der Schüler und Schülerinnen wieder mit angenehmen Assoziationen zu verbinden. Chemie muss süß sein, nicht eklig, das ist das Prinzip. Und das Vehikel ist unser neuer Molekülbaukasten, sozusagen der Wegbereiter für eine süße Chemie."

Und so soll der neue Chemieunterricht in Clausthal ab dem 1.4. dieses Jahres aussehen:


Deutlich erkennbar für den Fachmann, und wohl bald auch für jeden Clausthaler Schüler, sind die Moleküle der Stoffe Schwefeldichlorid, Schwefelsäure, Chloroform und Tetrachlormethan. Im Gegensatz zu den üblicherweise im Unterricht verwendeten übelriechenden, ätzenden, bzw. krebserregenden Realsubstanzen eine geradezu appetitliche Chemie!





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