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Wohlstand durch Wirtschaftswachstum, Grenzen des Wirtschaftswachstums, Sinn und Unsinn eines grenzenlosen Wirtschaftswachstums, BIP als Maßzahl für das Wirtschaftswachstum, Wirtschaft, Wachstum, Grenzen des Wachstums, Verbrauch Rohstoffe, Ressourcen, Energie, Steigerung der Wirtschaftsleistung, Produktion, Produktionssteigerung, Bedeutung von Bildung und Ausbildung für den Wohlstand in der Zukunft

www.wissenschaft-technik-ethik.de/wirtschaftswachstum.html

Sichert ständiges Wirtschaftswachstum den Wohlstand?

Richtiger müsste es heißen: Ständiges Wirtschaftswachstum ermöglicht unseren Reichen, immer reicher zu werden, ohne dass dafür zwangsläufig die Armen immer ärmer werden müssen. Der Wohlstand, zumindest der materielle, wird für die Bevölkerung insgesamt natürlich steigen, wenn die Wirtschaft wächst.

Nun ist eine stetig wachsende Wirtschaft aber bei näherem Hinsehen geradezu ein Schreckgespenst. Ein konstantes Wachstum von nur 3% im Jahr, das ist ungefähr das, was sich unsere sogenannten Wirtschaftsexperten mindestens wünschen, bedeutet (aber wer wird denn gleich sooo weit vorausschauen wollen):
  • eine Verdoppelung in 23 Jahren
  • eine Verzehnfachung in 78 Jahren
  • eine Verhundert(!!!)fachung in 156 Jahren
  • eine Vertausendfachung in 234 Jahren.
Diesem Argument wird häufig entgegen gehalten, dass das eigentliche Wirtschaftswachstum nicht im Bereich Produktion, sondern auf dem Dienstleistungssektor stattfinden wird. Umweltneutral sozusagen. Doch was in aller Welt soll ein Mensch mit so viel Dienstleistungen anfangen? Worin sollen die bestehen?

Ein Problem bei der Inanspruchnahme von Dienstleistungen besteht häufig darin, dass derjenige, der sie in Anspruch nimmt, selbst Zeit dafür aufwenden muss (Frisör, Taxi, Bus, Fortbildung), während man sich Produkte in nahezu unbegrenzter Zahl anschaffen und z.B. in den Garten stellen kann. Auch wenn man weder Zeit noch Lust hat, das ganze Zeug auch zu benutzen, die Nachbarn sind jedenfalls schwer beeindruckt.

Dienstleistungen sind im übrigen keineswegs immer "nur" Arbeitsleistung. Wie Produkte sind auch Dienstleistungen mit einem bestimmten Verbrauch an Energie und Ressourcen verbunden, vor allem wenn die untereinander konkurrierenden Dienstleister immer neue und bessere Maschinen etc. einsetzen (müssen). Eine Vervielfachung der Wirtschaftsleistung ist, bei gleich bleibender Bevölkerungszahl, auch nur durch massiven Maschineneinsatz zu bewerkstelligen, denn es muss ja die gleiche Anzahl Menschen ein Vielfaches an Leistung erbringen.

Den Bereich Dienstleistungen für sich allein auszubauen, ohne dass die Produktionsleistung adäquat "mitzieht", ist also gar nicht möglich! Wer soll denn dem Frisör die 100 vollautomatischen Haarschneideroboter zur Verfügung stellen, wenn nicht die Produktion? Allein mit seiner Schere wird er 100 anspruchsvolle Damen pro Stunde jedenfalls nicht bedienen können.

Ebenso ist es völlig unrealistisch zu glauben, dass es technisch möglich sein wird, den 10- oder gar hundertfachen Produktionsumfang mit dem gleichen Energie- und Rohstoffeinsatz zu realisieren wie wir ihn heute haben. Einsparungen sind in beiden Bereichen nur noch begrenzt möglich, da sich schon heute die Wirkungsgrade vieler Prozesse im oberen Bereich bewegen. Mehr als 100% Wirkungsgrad lässt sich nicht erzielen.

Statt also einem auf lange Sicht Verderben bringenden Wachstum hinterher zu jagen, wäre es erheblich klüger, endlich einmal das zu tun, weswegen wir ursprünglich einmal den ganzen Technikzauber erfunden haben, nämlich alle weniger und in gemütlicherem Tempo zu arbeiten und hinterher genüßlich und ohne Hast die Annehmlichkeiten der Technik zu genießen. Statt dessen fordern Politiker und Arbeitgeberverbände in schöner Einmütigkeit, wieder mehr zu arbeiten, länger zu arbeiten ...

Allerdings gibt es auch ein qualitatives Wachstum. Hochwertige Produkte und sauber ausgeführte Dienstleistungen halten länger und belasten Umwelt und Ressourcen weniger als Billigprodukte. Dafür dürfen sie ruhig teurer sein. Insbesondere im Gesundheitswesen ist ein weiteres Wachstum, vor allem in qualitativer Hinsicht, durchaus sinnvoll. Ein qualitatives Wachstum kann aber von einem Volk nur geleistet werden, wenn die hochwertigen Produkte auch angenommen werden und -vor Allem- wenn die Bevölkerung einen entsprechenden hochwertigen Ausbildungsstand aufweist. Doch gerade in diesen Punkten besteht bei uns ein immenser Nachholbedarf. Es ist nicht vorstellbar, dass ein Volk, das in großen Teilen kaum lesen, rechnen oder anspruchsvolle Aufgaben bewältigen kann, ein qualitatives Wirtschaftswachstum zustande bringt.





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